- Fachbeitrag
Ist die Gig-Economy die nächste große Herausforderung für die Unternehmens-IT?
Bei der Weiterentwicklung der Arbeitsorganisation bzw. der Arbeitsmodelle stehen Aspekte wie Effizienz und Effektivität im Vordergrund. Darüber hinaus ermöglicht die Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse auch die Selbstverwirklichung der Arbeitnehmer. Dies hat zur Entstehung einer sogenannten „Gig-Economy“ geführt, in der Unternehmen und Arbeitnehmer in einem flexiblen und unabhängigen Verhältnis zueinander stehen.
Was ist die Gig-Economy?
Die Gig-Economy bezieht sich auf die Praxis, dass Beschäftigte für kurze Zeit und auf Projektbasis für mehrere Arbeitgeber arbeiten, anstatt ein traditionelles Arbeitsverhältnis mit einem einzigen Unternehmen einzugehen. Das englische Wort „Gig“ stammt dabei aus der Musikbranche, wo es oft einen Auftritt vor Publikum bezeichnet.
In anderen Worten: Immer mehr Menschen arbeiten auf Projektbasis und als Selbstständige für Unternehmen. Nach Schätzungen der EU-Exekutive arbeiten derzeit 28 Mio. Menschen in Europa in der Gig-Economy, bis 2025 sollen es 43 Mio. sein. Eine Analyse von McKinsey zeigt einen Boom der Selbstständigkeit. Laut dem American Opportunity Survey bezeichnen sich 36 % der erwerbstätigen Befragten als selbstständig, was 58 Mio. Amerikanern entspricht.
Diese Art der Arbeit ermöglicht es ihnen, ihre Fähigkeiten und Dienstleistungen online anzubieten und von Unternehmen gebucht zu werden, ohne dass ein traditionelles Arbeitsverhältnis besteht. Digitale Plattformen können dies erleichtern.
Im Kontext der Konzepte für die Zukunft der Arbeit und Hybridarbeit erlaubt die Gig-Economy, flexibler und anpassungsfähiger auf Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren. Einige Marktbeobachter und Berater sehen es auch als eine Möglichkeit, die Unsicherheiten der traditionellen Arbeitsplätze (hinsichtlich Selbstentwicklung) zu reduzieren und die Beschäftigten in die Lage zu versetzen, ihre Karriere selbst in die Hand zu nehmen.
Welche Vorteile hat die Gig-Economy?
Die temporär Angestellten bekommen in einer Gig-Economy ein Gefühl von größerer Autonomie und Zufriedenheit. Sie können verschiedene freiberufliche Optionen erkunden und vielseitige Interessen verfolgen. Ihnen bieten sich neue Einkommensmöglichkeiten und sie haben oft keine Anfahrtszeiten zum Arbeitgeber. Durch die Befristung der Projekte sind Gig-Arbeiter schnell für andere Auftraggeber verfügbar.
Tipp
Personalisiert und effizient von überall arbeiten – die Vorteile eines KI-PCs
Der „HP Elite x360 1040 G11“ ist für das hybride Arbeiten wie geschaffen. Als leistungsstarker Windows-11-Pro-Laptop setzt er auf KI-Technologie und hat den CoPilot Key für einen direkten Zugriff bereits in der Hardware verbaut. Folgende KI-basierte Funktionen sind schon im HP Elite x360 1040 G11 integriert: Die Funktion „Smart Sense“ hält den PC kühl und leise, sorgt aber für eine höhere Leistung, wenn erforderlich. Mit „Intelligent Hibernate“ lässt sich die Akkulaufzeit verlängern, weil der PC im Leerlauf schnell in den Ruhezustand wechselt. Das Notebook besitzt zwei Kameras, wobei die KI-Funktion „Auto Camera Select“ erkennt, auf welche Kamera Sie gerade blicken. Und „AI Noise Reduction“ kann bei virtuellen Meetings unzählige Arten von Hintergrundgeräuschen herausfiltern. Nutzen Sie zusätzliche Programme wie HP Active Care und arbeiten Sie dank KI-gestützter proaktiver Hardware-Diagnose von überall aus sicher.
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Unternehmen können sich mit dieser Praxis kurzfristig Fachkräfte sichern und Ressourcenlücken schließen. Sie sind agiler und können ihre Geschäftsanforderungen erfüllen, indem sie just-in-time oder auf Ad-hoc-Basis einstellen, ohne dass sie die vorhandene Belegschaft umschulen oder neu einsetzen müssen. Zudem können sie viel einfacher und je nach Bedarf nach oben oder unten skalieren. Gig-Economy bringt für Unternehmen einen enormen Kostenvorteil in Form von Honoraren für einen bestimmten Zeitraum anstatt unbefristete Festgehälter mit allen Abgaben.
Warum ist das für IT-Verantwortliche wichtig? Warum ist es eine Herausforderung?
Die Gig-Economy ist für IT-Verantwortliche wichtig, da sie ein wachsendes Phänomen in der Arbeitswelt darstellt, das die Art und Weise verändert, wie Arbeit geleistet wird. Es erfordert von IT-Organisationen flexibel und anpassungsfähig zu sein, um sich auf die sich verändernden Anforderungen und Bedürfnisse aller Beteiligten einzustellen.
Einige der Herausforderungen, denen IT-Organisationen bei der Unterstützung der Gig-Economy-Initiativen gegenüberstehen, sind:
- Sicherstellen der Zugangskontrolle: Da Gig-Arbeiter in der Regel nicht fest an eine Organisation gebunden sind, ist es wichtig sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf die erforderlichen Systeme und Daten zugreifen können.
- Datensicherheit: Da Gig-Arbeiter in der Regel mehrere Arbeitgeber haben, muss sichergestellt werden, dass die Daten, die sie verarbeiten, geschützt sind und dass sie nicht an unbefugte Dritte weitergegeben werden.
- Kollaboration und Kommunikation: Da Gig-Arbeiter oft an Projekten arbeiten, die sich über mehrere Organisationen hinweg ausdehnen, muss sichergestellt werden, dass sie effektiv zusammenarbeiten und kommunizieren, um erfolgreich zu sein.
- Compliance: IT-Organisationen müssen sicherstellen, dass die von Gig-Arbeitern verarbeiteten Daten den geltenden gesetzlichen und unternehmensspezifischen Anforderungen entsprechen.
So schaffen Sie die Voraussetzungen für Gig-Economy
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die IT-Abteilung Gig-Arbeitern IT-Services zur Verfügung stellen kann. Einige dieser Möglichkeiten sind:
- Cloud-basierte Tools: Einige IT-Services können über Cloud-basierte Tools bereitgestellt werden wie Office 365. Sie erlauben es Gig-Arbeitern, von jedem Ort auf ihre Arbeitsmaterialien zuzugreifen und zusammenzuarbeiten.
- Zugangskontrollen: Um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf die erforderlichen Systeme und Daten zugreifen können, sollten Zugangskontrollen eingesetzt werden wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Single Sign-on.
- Zugriff auf Daten und IT-Systeme: Das kann für Gig-Arbeiter über eine spezielle Plattform oder durch die Vergabe von Zugriffsberechtigungen ermöglicht werden. Es ist wichtig, dass die IT-Abteilung die Datennutzung und die Zugriffsrechte sorgfältig kontrolliert und regelmäßig überwacht, damit Datensicherheit und Compliance gewahrt bleiben.
Für die Kommunikation kann die IT-Abteilung Tools bereitstellen, mit denen Gig-Arbeiter sicher und effektiv zusammenarbeiten, zum Beispiel Instant-Messaging-Tools, Projektmanagement-Tools oder Videokonferenz-Tools. Es ist wichtig, dass diese Tools den Anforderungen an Datensicherheit und Compliance entsprechen.
Onboarding von Gig-Arbeitern: VDI und Zero Trust sind zielführend
Mit Virtual Desktop Infrastructure (VDI) kann eine virtuelle Arbeitsumgebung bereitgestellt werden, die auf einem entfernten Server gehostet wird. Dies bedeutet, dass Gig-Arbeiter auf ihre Arbeitsumgebung von jedem Ort aus zugreifen können, solange sie über eine Internetverbindung verfügen. Dies kann für Gig-Arbeiter, die häufig unterwegs sind oder von zu Hause aus arbeiten, von Vorteil sein, da sie nicht auf bestimmte Hardware oder Software angewiesen sind, um ihre Arbeit zu erledigen.
Zero Trust ist ein Sicherheitsansatz, bei dem jede Anfrage nach Zugriff auf ein Netzwerk, eine Anwendung oder eine Ressource verifiziert wird. Dies bedeutet: Jeder Zugriffsversuch, egal ob von innen oder von außen, muss authentifiziert werden, bevor Zugriff gewährt wird. Dies kann für Gig-Arbeiter von Vorteil sein, da es sicherstellt, dass nur autorisierte Personen auf die erforderlichen Systeme und Daten zugreifen können.
Das Onboarding und die Zusammenarbeit mit Gig-Arbeitern können mithilfe von VDI und Zero Trust sicher und effektiv werden. Beispielsweise kann die IT-Abteilung Gig-Arbeitern über eine VDI-Umgebung ermöglichen, auf Arbeitsmaterialien und Anwendungen von jedem Ort aus zuzugreifen und gleichzeitig Zero-Trust-Mechanismen verwenden, damit nur autorisierte Personen auf die Ressourcen zugreifen können.
Ein weiteres Beispiel: Die IT-Abteilung stellt Gig-Arbeitenden eine spezielle Plattform für den Zugriff auf bestimmte Systeme und Daten bereit. Diese Plattform kann über rollenbasierte Zugriffsrechte nur autorisierten Personen erlauben, auf bestimmte Daten und Systeme zuzugreifen. Es ist allerdings zu bedenken, dass durch die Überwachung der aktuell aktiven Zugriffe und das Deaktivieren der Zugriffe ein nennenswerter Mehraufwand für die IT-Teams entstehen kann.
VDI und Zero Trust sind nur ein Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie. Trainings, Schulungen und aktivierende Elemente sind weitere Facetten. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass Schulungen und Trainings für Gig-Mitarbeiter schwieriger durchzuführen sind, da sie in der Regel weniger Zeit zur Verfügung haben. Dies kann zu einem geringeren Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf Cyber-Angriffe führen. Aus diesem Grund sollte die IT-Abteilung sicherstellen, dass Schulungen und Trainings für Gig-Mitarbeiter ein wichtiger Bestandteil der gesamten Sicherheitsstrategie sind. Die Überwachung der Datennutzung und der Zugriffsrechte sollte regelmäßig erfolgen, um Datensicherheit und Compliance zu gewährleisten.
Ist die Gig-Economy die nächste große Herausforderung für die Unternehmens-IT?
Die Antwort ist eine Kombination aus Ja und Nein.
Warum Ja? Die Gig-Economy ist eine Herausforderung für die IT-Abteilungen der Unternehmen, denn sie verändert die Art und Weise, wie Arbeit erledigt wird. Gig-Arbeiter sind in der Regel nicht fest an ein Unternehmen gebunden und arbeiten häufig für mehrere Unternehmen gleichzeitig. Dies erfordert von IT-Organisationen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um den sich ändernden Anforderungen und Bedürfnissen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gerecht zu werden.
Warum Nein? Die Gig-Economy stellt eigentlich keine Herausforderung für die IT-Abteilungen dar, da alle notwendigen Aktivitäten ohnehin in der DNA der IT-Verantwortlichen liegen. Es geht lediglich darum, bestimmte Bereitstellungen und Sicherheitskonzepte zu erweitern.
Es ist wichtig zu beachten, dass ähnliche Maßnahmen auch für das Stammpersonal eingeführt werden sollten. Der Einsatz von Gig-Mitarbeitern führt jedoch sicherlich zu einer höheren Arbeitsbelastung für das IT-Team, da die Fluktuation zunimmt und neue Benutzer viel häufiger Zugang benötigen. Dies ist eine Herausforderung, die nicht unterschätzt werden sollte – ebenso wie der Aufwand für Onboarding-Prozesse für die Nutzer wie die Erstellung von Leitfäden für interne und externe Gig-Mitarbeitende.
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