- Perspektive - Fachbeitrag
Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Google Geschäftsphilosophie
Laut dem 2023 Environmental Report ist Google im vergangenen Jahr dem Ziel, bis 2030 Netto-Null-Emissionen für den eigenen Betrieb und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen, einen großen Schritt näher gekommen.
Dazu zählen Produktlösungen, die Menschen dabei unterstützen, klimafreundlichere Entscheidungen im Alltag zu treffen, sowie Innovationen und Technologien, mit denen Unternehmen, Politik und Verwaltung ihre Prozesse und Infrastruktur energieeffizienter und ressourcenschonender gestalten können. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um den eigenen Ressourceneinsatz zu optimieren.
Die Nachhaltigkeitsanstrengungen des Unternehmens konzentrieren sich dabei auf drei Bereiche: Individuen in die Lage versetzen, nachhaltig zu handeln; die Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden und schließlich den nachhaltigen Betrieb seines Geschäftes.
Nachhaltiger Geschäftsbetrieb bei Google
2007 war Google das erste Unternehmen seiner Größe, das Klimaneutralität erreicht hat. Ein Fortschritt und Anfang zugleich. Denn 2021 gab Google das Ziel bekannt, bis 2030 Netto-Null-Emissionen im eigenen Geschäftsbetrieb und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Dazu zählt, Googles Anlagen rund um die Uhr mit CO₂-freier Energie zu betreiben. Ein sehr ehrgeiziges Ziel, wenn man bedenkt, dass die gesamten Emissionen des Konzerns (Scope 1-3) 2022 noch bei 10,2 Millionen Tonnen CO2 lagen. Im Vergleich dazu: das entspricht in etwa den CO2-Emissionen des gesamten Baugewerbes in Deutschland (die lagen 2020 bei 9,7 Millionen Tonnen CO2).
Für Ende 2022 meldet das Unternehmen, in den Rechenzentren und den eigenen Büros weltweit bereits 64 Prozent CO₂-freie Energie zu nutzen. Für 2023 schloss Google weitere Vereinbarungen mit Stromproduzenten ab, um den Anteil des regenerativen Stroms zu erhöhen.
Zur Optimierung der eigenen Betriebsabläufe und zur Reduktion des Energieverbrauchs und der Emissionen der Rechenzentren setzt Google auf KI. So erzielt das Unternehmen Im Vergleich zu 2017 heute mit der gleichen Menge an elektrischer Energie drei Mal so viel Rechenleistung in den Rechenzentren. Die von Google betriebenen Rechenzentren sind laut Unternehmensangaben im Schnitt mehr als 1,5 Mal so energieeffizient wie typische Rechenzentren.
Der 2022 eröffnete Bay-View-Campus wird bereits rein elektrisch betrieben und weist eine positive Wasserbilanz auf. Bis Ende 2022 füllte Google im Rahmen seiner Wassernachspeisungsprojekte 120 % des verbrauchten Süßwassers wieder auf.
Nachhaltige Fertigungsprozesse
Beinahe 30 Prozent der für die Fertigung neuer Produkte verwendeten Materialien stammten aus Recycling. Bei Kunststoffen betrug der Anteil sogar 41 Prozent, das Aluminium für die Smartphone-Serien Pixel 5, 6, 6 Pro, 7 und 7 Pro war sogar zu 100 Prozent recycelt. Die Verpackung der 2022 auf den Markt gebrachten sowie der produzierten Produkte waren mindestens zu 96 Prozent frei von Kunststoffen.
Ein konkretes Beispiel für die nachhaltige Fertigung ist die Framework Laptop Chromebook Edition. Die Geräte werden zu 50 Prozent aus recyceltem Aluminium hergestellt. Außerdem sind sie so konzipiert, dass die Nutzer den Arbeitsspeicher und den Datenspeicher selbst aufrüsten und Bauteile wie Akku, Webcam oder sogar den Bildschirm ohne größere Probleme selbst austauschen können.
Langlebige Produkte
Durch eine längere Lebensdauer sollen neue Produkte ebenfalls zu höherer Nachhaltigkeit beitragen. So sollen alle neuen Chromebooks acht Jahre lang mit Updates versorgt werden, sodass ein sicherer und effizienter Betrieb gewährleistet ist. Smartphones der Pixel-6-Serie und neuere Modelle erhalten Sicherheits-Updates für fünf Jahre, ebenso Smarthome-Geräte der Google-Nest-Reihe.
Neben der langfristigen Versorgung mit Updates und Bugfixes erhöhen auch neue Serviceprogramme die Lebensdauer. Dazu zählen das 2022 gestartete Reparaturprogramm für Chromebooks und ChromeOS Flex. ChromeOS Flex kann darüber hinaus auch alte Macintosh-, Windows- und Linux-Geräte vor der Verschrottung retten und so dazu beitragen, dass weniger Elektroschrott entsteht.
2022 ging Google eine Kooperation mit dem US-Unternehmen iFixit ein, das hochwertiges Werkzeug für Reparaturen von IT- und Haushaltsgeräten herstellt und für seine Reparaturanleitungen in Videoform bekannt ist. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit erhält iFixit Zugang zu Originalersatzteilen und Dokumentationen zu älteren Smartphone-Modellen (ab der Pixel-2-Reihe). Auch mit anderen Service-Anbietern hat Google Kooperationen abgeschlossen, was dazu beitragen soll, die Nutzungsdauer von Pixel-Geräten zu verlängern.
Recycling gebrauchter Elektronik
Auch in Ländern, in denen das nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, bietet Google die kostenlose Rücknahme und das Recycling seiner Hardwareprodukte an. Da die Rückgabequote bei Elektronik durch Endkunden eher niedrig ist, ist Google 2022 Partnerschaften mit anderen Herstellern sowie mit dem Recycling-Spezialisten Retrievr eingegangen. Das Ziel ist es, Wege zu finden, wie man Endkunden stärker dazu bewegen kann, gebrauchte Elektronik ins Recycling zu geben.
KI-gestützte Lösungen für Unternehmen und Endkunden
Google unterstützt außerdem mithilfe von KI- und anderen Anwendungen Unternehmen und Menschen dabei, selbst klimafreundlicher zu wirtschaften:
- So hat beispielsweise die spritsparende Routenplanung in Google Maps seit ihrer Einführung bis Ende 2022 dazu beigetragen, dass geschätzt mehr als 1,2 Millionen Tonnen CO2 eingespart wurden. Das entspricht dem Jahresausstoß von 250.000 Benzinautos.
- Der 2022 eingeführte Flood Hub auf KI-Basis ermöglicht es lokalen Behörden und Hilfsorganisationen in derzeit 80 Ländern, bis zu sieben Tage im Voraus zu erkennen, wann ein Hochwasser an einem Fluss auftreten wird.
- Beim wissenschaftlichen Projekt Air View, das Google gemeinsam mit dem CityScienceLab der Hafencity Universität Hamburg (HCU) und einer Arbeitsgruppe der Stadt Hamburg durchführt, dreht sich alles um Messwerte zur Luftqualität, die zukünftig beispielsweise für Entscheidungen zur nachhaltigen Stadt- und Verkehrsplanung genutzt werden können.
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