Als Rückgrat des modernen Cloud-Computings prägt Infrastructure as a Service (IaaS) die IT-Landschaft der Zukunft. Dabei werden nach Einschätzung von Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer des deutschen Providers Firstcolo, Hybrid- und Multi-Cloud-Strategien künftig als Standard gelten, um eine „flexible und widerstandsfähige Architektur“ betreiben zu können. Außerdem wird das Edge-Computing noch stärker mit den Deep-Learning-Fähigkeiten der Cloud verschmelzen und dabei dank Highspeed-Anbindung sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeiten erreichen.
Bei Infrastructure as a Service (IaaS) handelt es sich um ein Cloud-Computing-Modell, das virtualisierte Computerressourcen wie Server, Speicher und Netzwerke über das Internet auf einer Pay-as-you-go-Basis anbietet. Das ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Infrastruktur zu skalieren, ohne in physische Hardware investieren zu müssen.
- Mitarbeiter benötigen Schulungen für die korrekte Dateneingabe.
- Die Erfassung unstrukturierter oder fehlender Daten verzögert den Prozess.
- In manchen Arbeitsumgebungen behindert die Tastatureingabe den Workflow.
Hybride und Multi-Cloud-Umgebungen zentral verwalten
Immer mehr Unternehmen setzen dabei auf hybride und Multi-Cloud-Modelle in Kombination mit Cloud-Computing. Mit einem Multi-Plattform-Ansatz lässt sich die IT-Infrastruktur agil an bestimmte Anwendungsfälle anpassen. Das ermöglicht es laut Gartner, Infrastruktur-Entscheidungen zu treffen, die zu den aktuellen Geschäftszielen der Firma passen. Doch eine derart komplexe Infrastruktur erfordert ein plattformübergreifendes Management, das die Komplexität im Betrieb reduziert und einen durchgängigen Datenzugriff erlaubt.
Sicherheit und Datenschutz im Fokus
Cloud-Computing haftete von Anfang an der Makel eines Sicherheitsrisikos an, weshalb Cloud-Anbieter immer noch gezwungen sind, umfassende Sicherheitslösungen als Zusatzleistung anzubieten. Parallel dazu stoßen viele Firmen bei der derzeit verschärften Bedrohungslage mit ihrem IT-Security-Management an ihre Grenzen. So lagern sie zum Beispiel vornehmlich aus Sicherheitsgründen ihr gesamtes WAN an einen IaaS-Anbieter aus und nutzen zudem die schnellen Verbindungen und die Skalierbarkeit des Provider-Netzes. Viele IaaS-Anbieter legen deshalb ihren Fokus auf IT-Sicherheit und Datenschutz.
Die Plattformen sind entsprechend gut abgesichert und bieten in der Regel fortschrittliche Zero-Trust-Modelle an. Außerdem setzen die Provider zunehmend KI-gestützte Monitoring-Systeme ein, die Bedrohungen im Netz schnell erkennen und abwehren können. Hinzu kommen eine umfangreiche Verschlüsselung des Datenverkehrs und der gespeicherten Daten sowie Mehr-Faktor-Authentifizierung. Als zusätzlichen Schutz vor Ransomware-Angriffen bieten sie Back-up-Konzepte mit unveränderlichem (immutable) Storage an.
Um selbst bei der Überprüfung der Übermittlungsdaten die örtlichen Datenschutzrichtlinien einhalten zu können, nehmen manche globalen Netz-Provider diese Prüfungen zum Beispiel DSGVO-konform nur in einem Rechenzentrum der EU vor und speichern die zugehörigen personenbezogenen Daten wie IP-Adressen auch nur dort oder beim Kunden. In ähnlicher Weise gelingt es auch, individuelle Compliance-Anforderungen zu berücksichtigen. Wer diesen Service für seine weltweit verteilten Niederlassungen einsetzen möchte, sollte darauf achten, dass der Provider eine entsprechend performante Netzanbindung für alle Niederlassungen bereitstellt.
Automatisierung und KI im IaaS-Betrieb
Nicht nur die Security-Tools der Provider nutzen KI, sie kommt auch bei der effizienten Zuteilung von Ressourcen zum Einsatz und verbessert zum Beispiel prädiktive Analysen. So erkennen laut Jerome Evans intelligente IT-Landschaften bereits im Voraus, wo sich ein Bedarf an Rechenleistung abzeichnet. Sie weisen den einzelnen Systemen die nötigen Ressourcen in Echtzeit zu und verhindern, dass Engpässe entstehen. Neue Automatisierungs- sowie Orchestrierungs-Tools vereinfachen die Administration und gestalten diese effizienter und weniger fehleranfällig.
Edge und Cloud wachsen zusammen
Gartner schätzt, dass bis 2025 75 Prozent aller Daten außerhalb traditioneller Rechenzentren und Cloud-Umgebungen entstehen. Aus diesem Grund erkennt Forbes in seinen „2025 IT Infrastructure Trends“ eine verstärkte Migration von der Cloud zum Edge-Computing, die im Jahr 2024 an Dynamik gewonnen habe und sich noch weiter beschleunigen werde. Die Marktexperten sehen, dass mehr als 40 Prozent der größeren Unternehmen bis Ende 2025 Edge-Computing als Teil ihrer IT-Infrastruktur einsetzen werden.
So verwundert es auch nicht, dass IaaS-Anbieter verstärkt in Edge-Infrastrukturen investieren, wie Irsan Buniardi von Dartmedia feststellt. Damit sollen die Cloud-Daten näher an den Ursprung rücken, um Latenzzeiten zu reduzieren. Denn die steigenden Anforderungen an Edge-Computing (besonders im Gesundheitswesen, der Produktion, beim autonomen Fahren und in zahlreichen IoT-Anwendungen) erfordern einen infrastrukturellen Wandel hin zu flexibleren und dynamischeren Netzwerken, die Echtzeitverarbeitung und schnelle Entscheidungsprozesse ermöglichen. Solche Infrastrukturen ermöglichen fließende Übergänge zwischen Edge-Computing und der Cloud. So entstehen neuartige Anwendungen, die sich durch Geschwindigkeit und herausragende Intelligenz auszeichnen.
Network as a Service (NaaS) gewinnt an Bedeutung
Mit Edge-Computing und industriellen Anwendungen bekommt Network as a Service (NaaS) Aufwind. Laut der im Herbst 2024 veröffentlichten Studie „Comprehensive Enterprise Connectivity“ von IDG Foundry nutzen derzeit 34 Prozent der befragten 305 Entscheider und Experten aus dem IT- und TK-Bereich in Unternehmen der DACH-Region NaaS-Lösungen. 27 Prozent der Befragten setzen auf Software-Defined Wide Area Networking (SD-WAN), um Netzwerke dynamisch an Anforderungen anpassen zu können. Die Hauptgründe für diese Entwicklung liegen laut dieser Studie an den steigenden Anforderungen an Konnektivität, Sicherheit und Skalierbarkeit. In der industriellen Produktion kommen NaaS-Lösungen vor allem für IoT-Anwendungen und vernetzte Maschinen zum Einsatz. Laut der IDG-Studie vernetzen 51 Prozent der Industrieunternehmen ihre Produktionsstätten mit 5G, gefolgt von Glasfaser (34 Prozent) und Wi-Fi 6 (23 Prozent). Besondere Bedeutung kommt hier der Konvergenz von IT und OT (Operational Technology) zu, um die betriebliche Effizienz zu steigern.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Auch die Nachhaltigkeitsziele der EU stellen für viele IaaS-Betreiber ein zentrales Thema für 2025 und eine große Herausforderung dar. In Deutschland müssen Rechenzentrumsbetreiber gemäß den Vorgaben des neuen Energieeffizienzgesetzes ab einer gewissen Größe ein Energiemanagementsystem mit einem Monitoring aller wichtigen IT-Komponenten einsetzen. Sie müssen scharfe Grenzwerte für den Energieverbrauch einhalten und gleichzeitig energieintensive KI-Anwendungen bereitstellen. Deshalb müssen die Betreiber den Energieverbrauch ihrer Rechenzentren noch weiter optimieren, zunehmend nachhaltige Energiequellen einbinden und versuchen, die Abwärme zum Beispiel zum Heizen von Gebäuden, Gewächshäusern oder Schwimmbädern zu nutzen. Das bringt einen schnellen Vorteil, da ein energieeffizienter Betrieb nicht nur den CO2-Fußabdruck reduziert, sondern auch Kosten spart.
Was die Zukunft bringt
IaaS eignet sich besonders gut dazu, neue Technologien wie KI schnell zu nutzen, ohne dafür eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen. Dies gilt besonders für Quanten-Computing, das ganz neue Rechnertypen und spezielle Umgebungsbedingungen erfordert. Early Adopters können diese Technologie bereits heute in Forschungsnetzen testen, um eine extrem schnelle parallele Datenverarbeitung zu erleben. Darüber hinaus werden Entwickler künftig verstärkt serverlose Modelle nutzen, um sich ganz auf den Code zu konzentrieren, ohne sich um die Verwaltung der Infrastruktur kümmern zu müssen. Außerdem wird KI künftig noch intensiver zum Einsatz kommen, um Cloud-Ressourcen effizienter zu verwalten und zu optimieren.
Autor: Doris Piepenbrink