Sicherer Fernzugriff für Mitarbeiter mit VPN, SASE, SSE & Zero Trust

Die meisten Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihren Beschäftigten im Homeoffice und unterwegs einen sicheren Fernzugriff auf Daten und Anwendungen zu ermöglichen. Viele setzen dabei auf VPNs, doch neue Ansätze wie Zero Trust und Secure Access Service Edge versprechen mehr Sicherheit und Flexibilität. Der Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lösungen und gibt Tipps für die erfolgreiche Einführung.

Remote Work ist gekommen, um zu bleiben. Mitarbeiter wollen von überall aus und mit jedem Gerät auf Unternehmensressourcen zugreifen. Das stellt die IT-Sicherheit vor Probleme:

VPNs bieten einen gewissen Schutz, haben aber auch Nachteile. Unternehmen brauchen ganzheitlichere Lösungen.

VPN als Grundlage für sicheren Fernzugriff

VPNs bilden eine Art sicheren Tunnel zwischen dem Gerät des Mitarbeiters und dem Firmennetz: Sie verschlüsseln den Datenverkehr und schützen so vor neugierigen Blicken. Es existieren verschiedene Arten von VPNs: Remote-Access-VPNs verbinden einzelne Mitarbeiter, Site-to-Site-VPNs ganze Standorte. Für ein sicheres Arbeiten im Homeoffice spielen die erstgenannten die entscheidende Rolle.

VPNs weisen aber auch Schwächen auf: Die Einrichtung und Bedienung der Clients ist oft kompliziert. Gerade weniger technikaffine Nutzer haben damit ihre liebe Mühe, und die IT-Hotline steht nicht still. Außerdem bremsen VPNs oft die Performance. Mobile Nutzer klagen über schlechte Verbindungen und lange Ladezeiten, Videokonferenzen bereiten Probleme. Manche umgehen das VPN dann einfach, was ebenfalls erhebliche Sicherheitsrisiken birgt.

Trotzdem bleiben VPNs ein wichtiger Baustein für SASE- und Zero-Trust-Lösungen, wo sie weiterhin für Verschlüsselung sorgen. Aber eben nicht mehr als alleiniges Mittel.

SASE – die Zukunft der sicheren Fernzugriffslösungen

SASE verfolgt einen cloudbasierten Ansatz, der Netzwerk und Security vereint. Er kombiniert Technologien wie SD-WAN, SWG, CASB und ZTNA zu einem Dienst. Die Idee: Anwender können von überall aus sicher auf Anwendungen und Daten zugreifen – egal wo diese sich befinden. Die Cloud-Architektur macht lokale Appliances überflüssig.

SD-WAN bildet die Netzwerkkomponente von SASE und verbindet Standorte, Filialen und Nutzer sicher und flexibel über verschiedene Leitungen. Das optimiert die Performance und verhindert Ausfälle.

SASE verspricht zudem Kostenersparnisse und eine einfachere Administration. Unternehmen müssen sich nicht um eine komplexe Infrastruktur kümmern, Skalierung und Updates erfolgen automatisch. Die Anwender profitieren hingegen von einem bequemen Zugriff und guter Leistung. Statt mit Verbindungsabbrüchen und Wartezeiten zu kämpfen, können sie produktiv arbeiten. Das steigert die Akzeptanz enorm.

SSE – der Sicherheitsteil von SASE

SSE steht für den Security-Teil von SASE. Hier kommen verschiedene Cloud-Sicherheitsdienste zusammen:

Mit SSE gelingt es, den Fernzugriff umfassend abzusichern. Richtlinien werden konsequent durchgesetzt, Nutzer und Daten geschützt. Unternehmen gewinnen so die Kontrolle zurück, ohne die Belegschaft einzuschränken.

Zero Trust – das Sicherheitsprinzip für den Fernzugriff

„Vertraue niemandem, überprüfe alles“ – das bildet den Kern von Zero Trust. Anders als früher gelten Netzwerke, Geräte und Nutzer nicht mehr als vertrauenswürdig. Stattdessen müssen sich alle Teilnehmer ständig neu authentifizieren und autorisieren. Jeder Zugriff wird geprüft und nur bei Bedarf gewährt, die strikte Segmentierung sorgt für Ordnung. Wichtige Elemente von Zero Trust sind:

Das Ziel besteht darin, Angriffsflächen zu reduzieren und Schäden zu begrenzen. Eindringlinge sollen es so schwer wie möglich haben. Gelingt ihnen der Einbruch trotzdem, kommen sie nicht weit.

Herausforderungen und Best Practices bei der Zero-Trust-Implementierung

Der Weg zu Zero Trust ist steinig und voller Herausforderungen. Unternehmen müssen sich auf einige Fallstricke gefasst machen, die es zu meistern gilt. Doch mit der richtigen Vorbereitung und einem strukturierten Vorgehen lassen sich die meisten Hürden erfolgreich überwinden:

Mit Geduld, Entschlossenheit und klaren Zielen können Unternehmen jedoch die Vorteile von Zero Trust voll ausschöpfen und ihre IT-Sicherheit nachhaltig stärken.

Tipps zur erfolgreichen Zero-Trust-Implementierung

Tipps zur erfolgreichen Zero-Trust-Implementierung
Zero Trust meistern mit klaren Richtlinien und Schulungen (Bild: Microsoft Designer/stk)

Mit sorgfältiger Planung und gezielten Maßnahmen überwinden Sie die Hürden beim Übergang zu einer Zero-Trust-Architektur. Hier folgen einige bewährte Best Practices, die Ihnen helfen, die Einführung von Zero Trust in Ihrem Unternehmen reibungsloser zu gestalten:

Wer besonnen vorgeht, kann die Vorteile von Zero Trust nutzen, ohne Abstriche bei Komfort und Leistung zu machen. Nach einer Eingewöhnungsphase fühlt sich die neue Welt völlig normal an.

Synergie von Zero Trust und SASE für maximale Sicherheit

Zero Trust und SASE passen wie Topf und Deckel zusammen. Sie ergänzen sich perfekt für durchgängigen Schutz beim Fernzugriff. SASE liefert die Technologien, um Zero-Trust-Ideen in der Cloud und darüber hinaus umzusetzen. Dinge wie Authentifizierung, Verschlüsselung und Mikrosegmentierung setzen sich durch. Andersherum bildet Zero Trust den konzeptionellen Überbau für SASE-Lösungen. Prinzipien wie „Identity First“ und „Least Privilege“ werden so in die Praxis übersetzt.

Gerade in hybriden Umgebungen mit verteilten Nutzern und Ressourcen zeigen Zero Trust und SASE ihre Stärken. Ob im Büro, im Homeoffice oder auf Achse – alle arbeiten gleich sicher. Unternehmen profitieren von einer einheitlichen, granularen Sicherheitsrichtlinie. Schatten-IT und Regelverstöße haben keine Chance mehr, Compliance wird vereinfacht. Anwender freuen sich über reibungslosen, standortunabhängigen Zugriff. Die Arbeit geht einfacher von der Hand, Produktivität und Zufriedenheit steigen.

Praxisbeispiele für den sicheren Fernzugriff

Wie SASE und Zero Trust im Alltag funktionieren und welche konkreten Vorteile sie bringen, zeigen die folgenden Praxisbeispiele. Von sicheren Homeoffice-Zugängen über geschützte Cloud-Anwendungen bis hin zu flexiblem Außendienst – es gibt zahlreiche Einsatzmöglichkeiten:

Die Vorteile liegen auf der Hand: Unternehmen können ihren Beschäftigten flexiblen Fernzugriff bieten, ohne Abstriche bei der Sicherheit hinzunehmen. Richtlinien lassen sich zentral durchsetzen, Compliance-Risiken sinken.

Erfolgsfaktoren für die Einführung moderner Fernzugriffslösungen

Damit SASE und Zero Trust ihr Potenzial entfalten, muss man einige Dinge beachten. Von der Unterstützung durch das Topmanagement über die Einbeziehung aller Stakeholder bis hin zu kontinuierlichen Verbesserungen existieren eine Reihe von Erfolgsfaktoren, die über das Gelingen oder Scheitern entscheiden:

Wer diese Punkte beherzigt, befindet sich auf einem guten Weg. Dann können SASE und Zero Trust ihre Vorteile ausspielen – der Aufwand lohnt sich.

Fazit und Ausblick

Sicherer Fernzugriff ist für viele Unternehmen geschäftskritisch, doch klassische VPNs stoßen dabei an Grenzen. Sie sind oft zu unflexibel und bieten zu wenig Kontrolle. Bei SASE und Zero Trust handelt es sich hingegen um zukunftsfähige Lösungen, die Flexibilität und Sicherheit vereinen. Sie ermöglichen moderne Arbeitsplatzkonzepte, ohne beim Schutz sensibler Daten Kompromisse einzugehen.

Die Einführung erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und die Wahl des richtigen Partners. Doch die Investition zahlt sich aus: mehr Sicherheit bei weniger Kosten und Komplexität, produktive Mitarbeiter, Compliance-Konformität ohne Einbußen bei der Flexibilität.

Angesichts wachsender Bedrohungen und strenger Auflagen führt an SASE und Zero Trust kein Weg vorbei. Die Konzepte gelten als ausgereift und zukunftssicher. Unternehmen, die jetzt handeln, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit, Agilität und Resilienz. Abwarten bringt nichts, die Zeit ist reif für eine neue Ära des sicheren Fernzugriffs. Mit den richtigen Lösungen und Partnern lässt sie sich erfolgreich gestalten. Der Aufwand lohnt sich – für die Sicherheit, die Mitarbeiter und den Geschäftserfolg!

Autor: Stefan Kuhn